Coworking – grenzenlose Freiheit auf dem Pazifik

Coworking – die moderne Büroorganisation verspricht schon heute Freiheit und Unabhängigkeit. Das Start-up Blueseed geht jetzt jedoch noch einen Schritt weiter: Auf dem Pazifik soll in wenigen Jahren ein schwimmender Coworking-Space entstehen. Die Idee dahinter: Außerhalb amerikanischer Grenzen und Gesetze, jedoch in Reichweite des Silicon Valley soll unternehmerische Freiheit neu definiert werden.

Arbeiten, wo andere Urlaub machen

Dario Mutabdzija und Max Marty, die Gründer von Blueseed, wollen in den kommenden Jahren innovative Start-ups auf einem Kreuzfahrtschiff ansiedeln. Ankern soll das Schiff vor der Küste Kaliforniens. Die dort ansässigen Firmen könnten so Businesspartner und Investoren im Silicon Valley mit einem einfachen Touristenvisum besuchen.

Und auch die Nutzer der schwimmenden Coworking-Spaces wären von der Visumpflicht befreit. Denn das Kreuzfahrtschiff läge in internationalen Gewässern – strenge Einwanderungsgesetze wären damit passé. Ebenso wie Steuern und Sozialausgleich. Auch entfielen alle gesetzgeberischen Grenzen für neue Geschäftsbereiche.

Ganze Städte auf dem Meer

Ganz neu ist die Idee nicht: Bereits 2005 ging das Unternehmen SeaCode mit dem Gedanken, Fachkräfte in direkter Nähe zum Silicon Valley auf einem Kreuzfahrtschiff zu beschäftigen, schwanger. Profitieren wollte das Unternehmen so vor allem von niedrigeren Löhnen, was dem Projekt den faden Beinamen „Sklavenschiff“ einbrachte. Und auch das Seasteading-Institut, für das auch schon die Blueseed-Gründer Mutabdzija und Marty tätig waren, arbeitet an Möglichkeiten der Schaffung von Unternehmer-Paradiesen auf hoher See. Denkbar wären Plattformen, die ähnlich wie Bohrinseln aufgebaut zu ganzen Städten auf dem Meer anwachsen könnten.

Mobile Worker: einfach umziehen

Mit der Idee schwimmender Start-up-Städte wird das Konzept des mobilen Arbeitens auf eine ganz neue Ebene gehoben. Fachkräfte wären immer genau dort tätig, wo die günstigsten Standortbedingungen herrschten – fernab von staatlichen Institutionen. Ändert sich die politische oder ökologische Situation, könnten die Inseln schnell an eine andere Küste gebracht werden.

Was jedoch passiert, wenn in der rechtsfreien Start-up-Gesellschaft kriminelle Geschäfte aufgezogen werden oder unter den Bewohnern schwerwiegende Konflikte auftreten, ist noch nicht konkret definiert.

Wann erste Projekte an den Start gebracht werden, ist noch nicht klar. Das Seasteading-Institut rechnet mit dem Bau schwimmender Coworking-Spaces binnen weniger Jahre. Start-up-Gründer dürfte das freuen – genau wie Google-Chef Larry Page. Der konstatierte schon vor einiger Zeit: „Es gibt eine Menge Dinge, die wir gerne machen würden, aber leider nicht tun können, weil sie illegal sind. Weil es Gesetze gibt, die sie verbieten. Wir sollten ein paar Orte haben, wo wir sicher sind. Wo wir neue Dinge ausprobieren und herausfinden können, welche Auswirkungen sie auf die Gesellschaft haben.“

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